Eine systematische Übersicht und Therapieempfehlung
Endodontische Notfälle sind durch starke bis unerträgliche Schmerzen des Patienten geprägt. Diese können durch eine symptomatische irreversible Pulpitis, eine symptomatische apikale Parodontitis, eine akute Exerzerbation nach Ersttherapie oder einen akuten apikalen Abszess verursacht sein. Eine sehr gute Diagnostik vor Behandlungsbeginn leitet zur Diagnose und gibt somit die effiziente Schmerztherapie vor.
Noch heute reichen jedoch die Versuche dem Patienten schnellstmöglich die Schmerzen zu nehmen von „Zahn offen lassen“ über die Einlage von paraformaldehyhaltigen Pasten bis hin zur Gabe von Opioiden oder Antibiotika. Letztere werden leider noch immer als diagnostisches Hilfsmittel oder „Schmerzmittel“ eingesetzt.
Wurden lokale kortikoidhaltige Präparate wie Ledermix, Odontopaste oder Dontisolon bisher nur mit großer Vorsicht empfohlen, zeigen aktuelle Studien, dass diese doch eine effektive Schmerztherapie erleichtern. So sind kortikosteroid haltige Pasten auch bei symptomatischer apikaler Parodontitis wirksam gegen Schmerzen einsetzbar.
Vor jedem zahnärztlichen Eingriff sollte eine ausreichende Anästhesie erfolgen. Bei irreversibler Pulpitis ist die vierfache Menge der sonst üblichen Dosis erforderlich, um entzündlich veränderte Natriumkanäle zu blockieren und eine Reizweiterleitung zu verhindern. Mehrere Karpulen Artikain (Ultracain) können und sollten daher vor einem Eingriff im Notdienst gegeben werden.